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Passavant, Familie (von)

Ffter Kaufmannsfamilie.

Ursprünglich: de P. Seit 1906 teilweise wieder: von P.
Der Name leitet sich von dem Wappenspruch „les meilleurs passe avant” ab. Die Adelsfamilie hatte ihren Stammsitz auf der Burg P. bei dem Dorf P. im heutigen Departement Haute-Saône (Frankreich). Aus religiösen Gründen ließ sich Nicolaus de P., aus Luxeuil kommend, 1594 in Basel nieder. Dort legte er den Adelstitel ab und gründete, nachdem er zur reformierten Gemeinde übergetreten war, ein Handelsgeschäft. Sein Enkel Rudolf Emmanuel P. war der erste Vertreter der Familie in Ffm. Hier begründeten die Nachkommen der Familie namhafte Firmen im Textil- und Eisenwarenhandel.
Aus der älteren Linie erwarb 1885 der Architekt Adolf Samuel P. die Eisenhütte in Michelbach/Taunus (heute „Passavant-Werke AG“). Die jüngere Linie geht zurück auf den Bürgerkapitän und Mitglied des 51er-Kollegs Jakob P. (1684-1773). Dessen Handelsgeschäft mit englischen Manufakturwaren übernahm sein Enkel Philipp Jakob P. (1748-1821), der es um den Eisenwarenhandel erweiterte. Dessen ältester Sohn Jakob P. (1777-1835) gründete die Firma „Philipp Passavant & Sohn“ (später „Passavant & Zickwolff“), die jüngeren Söhne Philipp Jakob (1782-1856) und Samuel P. (1787-1855) die Firma „Gebrüder Passavant“ (1928 liquidiert, vorm. „Wichelhausen & Passavant“). Ein Zweig der Familie wanderte nach Amerika aus, wo die Stadt Zelienople (Pennsylvania) nach Zelia P., geb. Basse, benannt ist.
Die Familie P. ist durch Heirat verwandt mit den Ffter Familien de Neufville, de Bary, Gontard und Bernus.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 122f., verfasst von: Fritz Koch.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.

Literatur:
                        
Geschichte der Handelskammer zu Ffm. 1707-1908. Beiträge zur Ffter Handelsgeschichte. Hg. v. der Handelskammer zu Ffm. Ffm. 1908.Über Rudolf Passavant: Gesch. d. Handelskammer 1908, S. 1058. | Geschichte der Handelskammer zu Ffm. 1707-1908. Beiträge zur Ffter Handelsgeschichte. Hg. v. der Handelskammer zu Ffm. Ffm. 1908.Über Jacob Passavant-Cornill (1777-1835): Gesch. d. Handelskammer 1908, S. 1060. | Geschichte der Handelskammer zu Ffm. 1707-1908. Beiträge zur Ffter Handelsgeschichte. Hg. v. der Handelskammer zu Ffm. Ffm. 1908.Über Philipp Jakob Passavant-Brevillier (später Passavant-Herries, 1783-1856): Gesch. d. Handelskammer 1908, S. 1060. | Geschichte der Handelskammer zu Ffm. 1707-1908. Beiträge zur Ffter Handelsgeschichte. Hg. v. der Handelskammer zu Ffm. Ffm. 1908.Über Samuel Passavant (1787-1855): Gesch. d. Handelskammer 1908, S. 1064. | Geschichte der Handelskammer zu Ffm. 1707-1908. Beiträge zur Ffter Handelsgeschichte. Hg. v. der Handelskammer zu Ffm. Ffm. 1908.Über Philipp Hermann Passavant (1819-1889): Gesch. d. Handelskammer 1908, S. 1070. | Geschichte der Handelskammer zu Ffm. 1707-1908. Beiträge zur Ffter Handelsgeschichte. Hg. v. der Handelskammer zu Ffm. Ffm. 1908.Über Rudolf Passavant (1837-?): Gesch. d. Handelskammer 1908, S. 1073. | Lerner, Franz: In Jahrhunderten gewachsen. Ein Beitrag zur Geschichte des Ffter Eisenhandels. Ffm. 1956.Lerner: In Jahrhunderten gewachsen 1956. | Passavant, Richard von: Eine Sammlung von Aufzeichnungen und Erinnerungen der Handelsfirmen Wichelhausen & Passavant nachher Gebrüder Passavant 1804-1918 Ffm. Ffm. 1920.Passavant: Handelsfirmen Wichelhausen & Passavant 1920.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/821.

GND: 1213315263 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
6 herausragende Vertreter der Familie in Ffm.

Passavant, Ernst

Passavant, Friedrich Ernst. Geheimer Justizrat. Dr. jur. Jurist. Kommunalpolitiker. * 15.5.1824 Ffm., † 22.11.1909 Ffm.
Sohn von Samuel P. (1787-1855) und dessen Ehefrau Maria Elisabeth, geb. Ziegler (1793-1856). Bruder von Philipp Gustav P. Verheiratet mit Wilhelmine Louise P., geb. John (1830-1905).
Besuch des Ffter Gymnasiums. Jurastudium in Jena, Berlin und Heidelberg. 1847 Bürgereid und Niederlassung als Advokat in Ffm. 1848 erlebte P. während eines Studienaufenthalts in Paris die Februarrevolution. Als er im März 1848 nach Ffm. zurückkehrte, wurde er Hilfssekretär des Vorparlaments. 1849 übernahm P. eine Anwaltspraxis. Von 1853 bis 1860 bzw. 1866 war er Aktuar des evangelisch-protestantischen und des reformierten Konsistoriums [im Hauptberuf?]. Seit den 1850er Jahren widmete er sich der Wirtschaftspolitik. Eine Reise nach Amerika öffnete ihm die Augen für die Vorteile politischer Freizügigkeit und der Gewerbefreiheit, für die er sich in der 1860 entstandenen Schrift „Betrachtungen über die Berechtigung zum Gewerbebetrieb in Ffm.” vehement einsetzte. 1864 arbeitete er als Mitglied der Gewerbekommission eine neue Gewerbeordnung aus.
Seit 1859 Mitglied des Nationalvereins. Von 1861 bis 1866 gehörte P. in Ffm. der Gesetzgebenden Versammlung an, von 1864 bis 1866 als deren Vizepräsident. 1867 scheiterte er als Abgeordneter der Demokraten für den konstituierenden Reichstag des Norddeutschen Bunds. Eine Kandidatur zum Landtag lehnte er im Herbst des gleichen Jahres ab, wurde aber Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Dort war er stellvertretender Vorsitzender und Mitglied der Verhandlungsdelegation um Samuel Gottlieb Müller und Emil von Oven um das städtische Vermögen nach der Annexion durch Preußen. Noch Anfang 1866 hatte er in einer Ansprache im Saalbau vor deutschen Abgeordneten die preußische Annexion von Schleswig-Holstein verurteilt und den Anschluss Fft.s an Österreich befürwortet. Von 1868 bis 1880 war P. hauptamtliches Mitglied des Magistrats. Er leitete das Rechneiamt, war Vorsitzender der städtischen Schulverwaltung und war in der Kommission für Kunst- und Altertumsgegenstände tätig. Er setzte sich für die Errichtung des Historischen Museums ein und übernahm den Vorsitz im Verein für das Historische Museum.
Von 1860 bis 1868 Präsident der Polytechnischen Gesellschaft. In dieser Funktion reorganisierte P. die Gewerbeschule und die Sparkasse; auch förderte er die Errichtung der Handelschule und der Ffter Gewerbekasse. Mitbegründer und Präsident des Volkswirtschaftlichen Vereins für Südwestdeutschland.

Literatur:
                        
Alt-Fft. Vierteljahrschrift für seine Geschichte und Kunst. Hg. v. Rudolf Jung u. Bernard Müller im Auftr. des Vereins für Geschichte und Altertumskunde, des Vereins für das Historische Museum u. der Numismatischen Gesellschaft. Ffm. 5 Jahrgänge. 1909-13/14. Zunächst einmalige Fortsetzung des Titels: Ein Heimatbuch aus dem Maingau. Auf Veranlassung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde, des Vereins für das Historische Museum u. der Numismatischen Gesellschaft zu Ffm. hg. v. Bernard Müller. Ffm. 1917. Spätere Neuauflage des Titels: Geschichtliche Zeitschrift für Fft. und seine Umgebung. Hg. v. Heinrich Voelcker u. Otto Ruppersberg. 3 Jahrgänge der NF. Ffm. 1928-30.Jung, Rudolf: Dr. Ernst Passavant. In: Alt-Fft. 1 (1909), H. 4, S. 125. | Bauer, Thomas: In guter Gesellschaft. Die Geschichte der Polytechnischen Gesellschaft in Ffm. Hg. v. d. Polytechnischen Gesellschaft e. V. Ffm./Wiesbaden 2010.Bauer: Polytechn. Ges. 2010, S. 64-67, 71, 243.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/3.066.

Passavant, Jakob Ludwig

Passavant, Jakob Ludwig. Dr. theol. Pfarrer. * 6.3.1751 Ffm., † 8.1.1827 Ffm.
Sohn von Johann Ludwig P. (1719-1793) und dessen Ehefrau Maria Jakoba, geb. Koch. Verheiratet in erster Ehe mit Johanna Elisabeth P., geb. Waitz (1752-1790), in zweiter Ehe mit Johannette Auguste P., geb. Rotheberg (1774-1804).
Besuch des Ffter Gymnasiums. Von 1768 bis 1774 Studium der Theologie in Marburg und Göttingen. 1774/75 Kandidat bei Lavater, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband, in Zürich. Seit 1775 [?] Vikar an der reformierten niederländischen Gemeinde in Hamburg. Seit 1777 Pfarrer in Hannoversch Münden. Seit 1786 [Pfarrer?] in Detmold. 1795 bekam P. das Angebot, die Stelle des zweiten Predigers der Deutsch-reformierten Gemeinde in Ffm. zu übernehmen, die seit 1787 ihre Gottesdienste in der Kirche am Kornmarkt ausüben konnte. 1812 wurde er zum Schul- und Studienrat ernannt. 1813 avancierte P. zum ersten Prediger der Gemeinde.
1817 Ernennung zum Doktor der Theologie durch die Universität Jena, vermutlich auf Anregung Goethes, der P. schon seit der Schulzeit kannte und eine feste Freundschaft mit ihm pflegte.
Goethe erwähnt P. in „Dichtung und Wahrheit” und vermutlich als „Ferdinand” im „Werther”.

Literatur:
                        
Passavant, Richard von: Eine Sammlung von Aufzeichnungen und Erinnerungen der Handelsfirmen Wichelhausen & Passavant nachher Gebrüder Passavant 1804-1918 Ffm. Ffm. 1920.Passavant: Handelsfirmen Wichelhausen & Passavant 1920.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/13.630.

Passavant, Johann David

Passavant, Johann David. Maler. Kunstwissenschaftler. * 18.9.1787 Ffm., † 12.4.1861 Ffm.
Sohn des Kaufmanns Johann David P. (1756-1800) und dessen Frau Catharina Elisabetha, einer Tochter des bekannten Weinhändlers und Kunstsammlers Noë Gogel.
Im Haus der Eltern wuchs zeitweise der gleichaltrige Sohn Franz des Pferdemalers Johann Georg Pforr auf. Im Gegensatz zu Pforr, der wie sein Vater Maler werden sollte, war der junge P. von den Eltern zum Kaufmann bestimmt, auch wenn inzwischen sein Interesse für die bildende Kunst geweckt worden war. Die Freundschaft zwischen Pforr und P. blieb bestehen. Nach ersten Lehrjahren im Geschäft des früh verstorbenen Vaters wurde P. 1809 zur weiteren Ausbildung nach Paris geschickt. Im Musée Napoléon hatte er Gelegenheit, die aus ganz Europa zusammengetragenen Kunstwerke zu besichtigen, sah zum ersten Mal die alten Niederländer, die Kunst der Antike und vor allem 26 Originale des bewunderten Raffael, die er eifrig kopierte. Der Tod Franz Pforrs im Jahr 1812 weckte in P. den Wunsch, nun doch Künstler zu werden. Zunächst nahm er aber von 1813 bis 1815 als Freiwilliger an den Befreiungskriegen gegen Napoleon teil. 1815 kehrte P. nach Paris zurück, diesmal, um bei Jacques Louis David und Antoine Gros Malerei zu studieren. 1817 wieder in Ffm., reagierte P. begeistert auf die inzwischen erfolgte Gründung des Städelschen Kunstinstituts und machte erste Vorschläge zu dessen Konzeption.
Im Herbst 1817 reiste P. zur Vervollständigung seiner Ausbildung nach Rom. Er fand rasch Zugang zum Kreis der Nazarener, mit dem er durch Pforr schon vertraut gewesen war. Zu seinen Freunden zählten Karl Philipp Fohr, Peter Cornelius und Friedrich Overbeck. P. musste als Maler bald seine eigene Mittelmäßigkeit eingestehen. Er malte nur sehr wenig. Stattdessen stellte er Untersuchungen zur Kunst an und veröffentlichte als erstes Werk 1820 seine „Ansichten über die bildenden Künste und Darstellung des Ganges derselben in Toscana, zur Bestimmung des Gesichtspunctes, aus welchem die neudeutsche Malerschule zu betrachten ist”. Mit der Unterstützung von Christian Karl Freiherr von Bunsen richtete P. in Rom eine Bibliothek für die deutschen Künstler ein.
Im Sommer 1824 kehrte P. nach Ffm. zurück. Hier reifte der Plan zu einer großen Arbeit über Raffael. In den folgenden zehn Jahren unternahm P. mit finanzieller Unterstützung des Städelschen Kunstinstituts zahlreiche Reisen, die ihn in Europas wichtigste private und öffentliche Sammlungen führten, um das Oeuvre Raffaels aus eigener Anschauung kennenzulernen. 1839 veröffentlichte er die beiden ersten Bände seiner grundlegenden Raffael-Untersuchung „Rafael von Urbino und sein Vater Giovanni Santi”, denen 1859 ein dritter Band folgte. Es handelt sich dabei um die erste moderne kunstwissenschaftliche Künstlermonographie, bei der nicht die Biographie des Künstlers im Vordergrund stand, sondern sein unter stilkritischen Erwägungen betrachtetes Werk.
Mittlerweile als Kenner geschätzt, wurde P. 1840 nach dem Tod von Wendelstadt zum Inspektor des Städelschen Kunstinstituts berufen. Als solcher hatte er auch Unterricht im Zeichnen zu geben. Er selbst betätigte sich kaum noch als Maler; eine der wenigen Ausnahmen blieb das kurz nach seiner Berufung geschaffene Bildnis Heinrichs II. für den Kaisersaal im Römer. In der Galerie des Städel nahm P. eine Neuordnung der Sammlung nach kunsthistorischen Kriterien vor und erweiterte sie durch zahlreiche planvolle Ankäufe. Zu den bedeutendsten seiner Neuerwerbungen zählen die Lucca-Madonna des Jan van Eyck und die Tafeln des Meisters von Flemalle. Mit seiner „Wanderung durch die Gemälde-Sammlung des Städelschen Kunst-Instituts” (1855) verfasste er eine niveauvolle Einführung in die Sammlung. Neben der Gemäldegalerie widmete sich P. der Ordnung und Erschließung des Kupferstichkabinetts. Durch gezielte Ankäufe von Druckgrafiken und Handzeichnungen, die er vor allem auf seinen jährlichen ausgedehnten Forschungsreisen tätigte, konnte die grafische Abteilung Weltrang erlangen. P.s intensive Beschäftigung mit Druckgrafik führte zur Abfassung seines sechsbändigen Ergänzungswerks zu Adam Bartschs Handbuch „Le Peintre-Graveur”. Verdient machte sich P. außerdem um den planmäßigen Ausbau der Museumsbibliothek.
Heute wird P. zu den Gründerpersönlichkeiten der modernen Kunst- und Museumswissenschaft gezählt.
Weitere Veröffentlichungen: „Kunstreise durch England und Belgien nebst einem Bericht über den Dombau zu Ffm.” (1833), „Verzeichnis der öffentlich ausgestellten Kunst-Gegenstände des Städelschen Kunstinstituts” (1844) und „Die christliche Kunst in Spanien” (1853); daneben zahlreiche Aufsätze in Fachzeitschriften.
P.s Selbstbildnis und weitere seiner Werke im Besitz des Städelschen Kunstinstituts.
Nachlass in der Handschriftenabteilung der UB Ffm. und im Archiv des Städelschen Kunstinstituts.
Die Ausstellung „Von Kunst und Kennerschaft” im Städelschen Kunstinstitut (1994) würdigte P.s Tätigkeit.
P.straße in Sachsenhausen. Seit 1996 Johann-David-P.-Preis des Städelschen Kunstinstituts, gestiftet von Jutta und Alexander Rasor, verliehen alle drei Jahre für herausragende kunstwissenschaftliche Arbeiten am Städel oder am Liebieghaus.

Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Otto Donner-von Richter in: ADB 25 (1887), S. 198-203. | Dessoff, Albert: Kunst und Künstler in Ffm. im 19. Jahrhundert. 2. Bd.: Biographisches Lexikon der Ffter Künstler im 19. Jahrhundert. Ffm. 1909.Dessoff, S. 105f.
Literatur:
                        
„Von Kunst und Kennerschaft“. Die Graphische Sammlung im Städelschen Kunstinstitut unter Johann David Passavant 1840 bis 1861. Bearb. v. Hildegard Bauereisen u. Margret Stuffmann. Mainz 1994.Bauereisen/Stuffmann (Bearb.): „Von Kunst und Kennerschaft“ 1994. | Museum Giersch der Goethe-Universität (Hg.): Romantik im Rhein-Main-Gebiet. Katalogredaktion: Mareike Hennig, Manfred Großkinsky, Birgit Sander, Susanne Wartenberg, Linda Baumgartner. Petersberg 2015.Kat. Romantik im Rhein-Main-Gebiet 2015, bes. S. 180f., 226f., 274. | Neujahrsblatt des Vereins für Geschichte und Altertumskunde zu Ffm. Ffm. 1859-1886.Cornill, Adolf: Johann David Passavant. Ein Lebensbild. 2 Teile. Neujahrsbl. d. Vereins für Geschichte 1864/65. | Römisches Jahrbuch für Kunstgeschichte. Veröffentlichungen des Kaiser-Wilhelm-Instituts (bzw. später der Bibliotheca Hertziana) in Rom. Bisher 39 Bände. Leipzig, dann (Bd. 3-11) Wien/München, später Tübingen (Bd. 12-29), schließlich München (ab Bd. 30) 1937-44 u. 1955-2010.Schröter, Elisabeth: Raffaelkult und Raffael-Forschung. Johann David Passavant und seine Raffael-Monographie. In: Röm. Jb. f. Kunstgesch. 26 (1990), S. 303-398. | Holzinger, Ernst (Hg.)/Ziemke, Hans-Joachim (Bearb.): Die Gemälde des 19. Jahrhunderts. Text- und Bildband. Ffm. 1972. (Kataloge der Gemälde im Städel’schen Kunstinstitut I).Städelkat. d. Gemälde d. 19. Jh.s 1972, Textband, S. 270-273. | Wiederspahn, August/Bode, Helmut: Die Kronberger Malerkolonie. Ein Beitrag zur Ffter Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts. Mit dokumentarischen Beiträgen von Änne Rumpf-Demmer, Julius Neubronner und Philipp Franck. 3., erw. Aufl. Ffm. 1982.Wiederspahn/Bode: Kronberger Malerkolonie 1982, S. 185f., 698. | Ziemke, Hans-Joachim: Das Städelsche Kunstinstitut – die Geschichte einer Stiftung. Ffm. 1980.Ziemke: Gesch. d. Städelschen Kunstinstituts 1980.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/249.

Passavant, Johann Karl

Passavant, Johann Karl. Dr. med. Arzt. Schriftsteller. * 22.4.1790 Ffm., † 14.4.1857 Ffm.
Sohn von Christian P. (1752-1832) und dessen Ehefrau Marie Elisabeth, geb. de Bary. Verheiratet mit Juliane Marianne P., geb. Lessing (1797-1862), und dadurch verwandt mit dem Schriftsteller Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781).
Besuch des Ffter Gymnasiums. Medizinstudium zunächst (seit 1807) in Heidelberg, wo P. zudem Vorlesungen über Philosophie, Mythologie und Symbolik hörte, dann (seit 1809) in Tübingen. 1810 Promotion in Tübingen. Weiterbildung in Wien; dort Spezialisierung auf Augenheilkunde und Beschäftigung mit Magnetismus als Heilmethode. Immer wieder widmete sich P. auch der Theologie, die ihn – unter dem Einfluss seines Onkels Jakob Ludwig P. und des Professors für Theologie und späteren Bischofs von Regensburg Johann Michael Sailer – schon seit früher Jugend beschäftigte. P. strebte eine Aussöhnung der Naturwissenschaften mit der Religion und die Annäherung der christlichen Glaubensrichtungen an, was er auch 1817 bei einer Audienz bei Papst Pius VII. zur Sprache brachte.
1816 ließ sich P. als praktischer Arzt in Ffm. nieder. Seit 1818 Hausarzt des Versorgungshauses (des späteren Wiesenhüttenstifts).
Neben seiner ärztlichen Tätigkeit hielt P. Vorlesungen über „Lebensmagnetismus” (1819/20) und über Psychologie (1829/30) bei der SNG. 1832 unternahm er eine Reise nach Wien, um bei der dort ausgebrochenen Choleraepidemie zu helfen und die Krankheit zu studieren. 1833/34 Präsident des Physikalischen Vereins, dem er in der Phase des Neuanfangs wertvolle Dienste leistete.
Zahlreiche Veröffentlichungen, u. a. „Untersuchungen über den Lebensmagnetismus und das Hellsehen” (1821), „Von der Freiheit des Willens” (1835) und „Das Gewissen” (1857) sowie eine Sammlung vermischter Aufsätze (1857 posthum).
Marmorbüste (von Johann Nepomuk Zwerger, gestiftet von Philipp Gustav Passavant, 1866; wohl kriegszerstört 1944) im Treppenhaus der alten Stadtbibliothek am Obermaintor.

Lexika: Kallmorgen, Wilhelm: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Ffm. Ffm. 1936. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Ffm. XI).Kallmorgen, S. 369f.
Literatur:
                        
Ebrard, Friedrich Clemens: Die Stadtbibliothek in Ffm. Im Auftrage der städtischen Behörden aus Anlaß der Vollendung des Erweiterungsbaues hg. (...). Ffm. 1896.Ebrard: Stadtbibliothek 1896, S. 96, 111. | Hamberger, Julius: Dr. Johann Passavant. Ein Charakterbild. Besonderer Abdruck aus dem Abendblatt der Neuen Münchener Zeitung. München 1857.Hamberger: Johann Passavant 1857. | Helfferich, Adolf: Johann Karl Passavant. Ein christliches Charakterbild. Ffm. 1867.Helfferich: Johann Karl Passavant 1867. | Passavant, Richard von: Eine Sammlung von Aufzeichnungen und Erinnerungen der Handelsfirmen Wichelhausen & Passavant nachher Gebrüder Passavant 1804-1918 Ffm. Ffm. 1920.Passavant: Handelsfirmen Wichelhausen & Passavant 1920.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/2.905.

Passavant, Philipp Gustav

Passavant, Philipp Gustav. Geheimer Sanitätsrat. Dr. med. Arzt. * 28.1.1815 Ffm., † 28.8.1893 Kronberg/Taunus.
Sohn von Samuel P. (1787-1855) und dessen Ehefrau Maria Elisabeth, geb. Ziegler (1793-?). Bruder von Friedrich Ernst P. Verheiratet mit Bertha P., geb. Ziegler (?-1908).
Besuch der Musterschule und des Bunsen’schen Instituts in Ffm. Einjähriger Sprachaufenthalt in Neufchâtel (dt. Neuenburg) in der Schweiz. Seit 1835 Lehre im väterlichen Geschäft. Schon damals fühlte sich P. aber mehr zu den Naturwissenschaften hingezogen. Seine Eltern gestatteten ihm, ein Probejahr an der Universität Jena zu absolvieren, wo er Vorlesungen in Geschichte, Philosophie, Physik und Mathematik belegte. Im Spätherbst 1836 begann er an der Universität Bonn ein Studium der Altphilologie. 1836/37 Reise mit seinem Onkel Philipp Jakob P. (1782-1856) nach Oberitalien. Von 1837 bis 1841 Medizinstudium in Berlin. Promotion. Studienaufenthalt in Wien, um dort seine Kenntnisse in der Augenheilkunde und der Chirurgie zu vertiefen. 1842/43 Reisen nach Paris, England und Schottland. Im Juli 1843 kehrte P. nach Ffm. zurück und wurde Assistenzarzt am Hospital zum heiligen Geist. Zusammen mit Stricker und Appia gründete er eine Augenklinik für Ärmere, die er leitete. 1887 [?] eröffnete er eine Privatpraxis in der Neuen Mainzer Straße in Ffm. 1848 übernahm P. das Pflegamt des „Irrenhauses”, wo er mit Carl Friedrich Mettenheimer und Heinrich Hoffmann zusammenarbeitete. Bei einem erneuten Parisaufenthalt betätigte er sich bei den Barrikadenkämpfen im März 1848 als ärztlicher Helfer. 1849 wurde P. während des Badischen Aufstands Leiter eines Lazaretts in Baden-Baden. Von 1850 bis 1885 war er Chirurg am Bürgerhospital in Ffm. 1881 Ernennung zum Sanitätsrat. 1885 zog sich P. ins Privatleben nach Kronberg zurück, wo er schon 1861 ein Grundstück am Schlossberg erworben hatte. Gleichzeitig gab er alle Ehrenämter ab.
Als Mediziner erkannte P. schon früh die Bedeutung der Antisepsis in Krankenhäusern und der Hygiene an Schulen. Neben der Augenheilkunde galt sein spezielles Interesse der Bekämpfung der Diphtherie, da die ersten Fälle dieser Zeit in seiner eigenen Familie auftauchten. Auf dem Gebiet der Chirurgie entwickelte er sich zum Spezialisten für plastische Chirurgie und Tracheotomie.
Vorstandsmitglied des Physikalischen Vereins. Mitglied des Ärztlichen Vereins Ffm. und des Mikroskopischen Vereins.
P. trat auch als Kunstsammler (Bilder, Stiche und Keramiken) und Züchter von Koniferen in Erscheinung.
Seine medizinischen Erfahrungen und Forschungen veröffentlichte P. in zahlreichen Schriften, u. a. zu Geschlechtskrankheiten, plastischen Operationen von Gaumenspalten, Behandlung von Blasenkrankheiten und Schulhygiene.
1891 Ernennung zum Geheimen Sanitätsrat.

Lexika: Kallmorgen, Wilhelm: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Ffm. Ffm. 1936. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Stadt Ffm. XI).Kallmorgen, S. 369.
Literatur:
                        
Mettenheimer, Carl/Rehn, Louis/Ehlers, Rudolf: Gustav Passavant. Dr. med. Geh. San.-Rath. 28. Januar 1815 – 28. August 1893. Ffm. 1894.Mettenheimer/Rehn/Ehlers: Gustav Passavant 1894. | Passavant, Richard von: Eine Sammlung von Aufzeichnungen und Erinnerungen der Handelsfirmen Wichelhausen & Passavant nachher Gebrüder Passavant 1804-1918 Ffm. Ffm. 1920.Passavant: Handelsfirmen Wichelhausen & Passavant 1920.

Passavant, Rudolf Emmanuel

Passavant, Rudolf Emmanuel. Kaufmann. * 21.10.1641 Basel, † 7.12.1718 Ffm.
Im Jahr 1666 kam P. in den Ffter Raum, ließ sich aber zunächst in Hanau nieder. Dort eröffnete er ein Geschäft mit englischen Manufakturwaren en gros. 1682 siedelte er nach Ffm. über und leistete 1686 den Bürgereid. Er kaufte im gleichen Jahr ein Haus in der Alten Mainzer Gasse nahe dem Fahrtor und 1703 das Haus zum Strahlenberg am Römerberg. Um den Gottesdiensten der reformierten Gemeinde beiwohnen zu können, erwarb P. noch ein Grundstück mit Haus in Bockenheim, da es der Gemeinde nicht erlaubt war, eine Kirche in Ffm. zu unterhalten.
Grabmal auf dem Petersfriedhof.

Literatur:
                        
Passavant, Richard von: Eine Sammlung von Aufzeichnungen und Erinnerungen der Handelsfirmen Wichelhausen & Passavant nachher Gebrüder Passavant 1804-1918 Ffm. Ffm. 1920.Passavant: Handelsfirmen Wichelhausen & Passavant 1920.
Internet: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Emanuel_PassavantWikipedia, 2.10.2019.

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Empfohlene Zitierweise: Koch, Fritz: Passavant, Familie (von). In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/725
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Stand des Artikels: 31.3.1996