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Abendroth, Hermann

Hermann Abendroth

Hermann Abendroth
Fotografie (aus der Sammlung Manskopf im Besitz der UB Ffm.).

© Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Ffm. (Sign. S 36/F02548).
Abendroth, Hermann Paul Maximilian. Prof. Dirigent. Musikpädagoge. * 19.1.1883 Ffm., † 29.5.1956 Jena, begraben in Weimar.
Sohn des Ffter Buchhändlers Moritz A. (1844-1918).
Von 1888 bis 1900 Besuch des Wöhler-Realgymnasiums und der Handelsschule in Ffm. Befreundet mit dem späteren Komponisten Walter Braunfels. Auf Wunsch des Vaters begann A. eine Buchhändlerlehre in München, bevor er sich dort 1901 der musikalischen Ausbildung zuwandte. Als Gastdirigent des „Museums“ kehrte A., damals Kapellmeister in Lübeck, 1906/07 in seine Geburtsstadt Ffm. zurück. Seit 1915 künstlerischer Leiter des Gürzenich-Orchesters und Direktor des Konservatoriums der Musik, der späteren Staatlichen Hochschule für Musik und Rheinischen Musikschule, sowie seit 1918 städtischer Generalmusikdirektor in Köln, stieg A. zu einem der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts auf. Nachdem sein früherer Schüler Hans Wilhelm Steinberg als Generalmusikdirektor der Ffter Oper daran gehindert worden war, eine Aufführung der „Meistersinger von Nürnberg“ am 19.3.1933 zu dirigieren, übernahm A. auf Einladung des nationalsozialistischen „Kampfbunds für deutsche Kultur“ diese Vorstellung; auch am 23.4.1933, als Steinberg bereits von Oberbürgermeister Friedrich Krebs offiziell „beurlaubt“ war, dirigierte A. eine Ffter Vorstellung dieser Wagner-Oper. Neben seiner Tätigkeit als Gewandhauskapellmeister in Leipzig (1934-45) wirkte A. von 1941 bis 1945 u. a. als musikalischer Leiter des Rhein-Mainischen Landesorchesters, eines Orchesters der NSDAP, regelmäßig in Ffm. Sofort nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er, der wegen seiner Rolle im „Dritten Reich“ heute umstritten ist, als Chefdirigent des Deutschen Nationaltheaters und damit der Staatskapelle Weimar (seit 1945, als Generalmusikdirektor seit 1947) an seine früheren Erfolge anknüpfen; zugleich leitete er die Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig (seit 1949) und Berlin (seit 1953).
Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Nationalpreis der DDR II. Klasse für Kunst und Literatur (1949).

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 9, verfasst von: Sabine Hock (überarbeitete Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon von Sabine Hock).

Lexika: Brockhaus Riemann Musiklexikon in vier Bänden und einem Ergänzungsband. Hg. v. Carl Dahlhaus u. Hans Heinrich Eggebrecht. Ergänzungsbd. hg. v. Kurt Oehl. 3. Aufl. 5 Bde. [Zürich u. a.] 2001. (Serie Musik Atlantis Schott 8396-8399 u. 8359).Brockhaus Riemann: Musik 1 (2001), S. 9. | Klee, Ernst: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Ffm. 2007.Klee: Kulturlex. zum Dritten Reich 2007, S. 9. | Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel. Oper. Film. Rundfunk. Hg. v. Herbert A. Frenzel und Hans Joachim Moser. Berlin 1956.Kürschner: Theater, S. 1. | Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. 2 Bde. Berlin 1930/31.Reichshdb. 1930/31, S. 3. | Riemann Musiklexikon. 12. Aufl. Hg. v. Willibald Gurlitt, Hans Heinrich Eggebrecht u. Carl Dahlhaus. 3 Bde. u. 2 Ergänzungsbde. Mainz 1959-75.Riemann: Musik, Personenteil A-K (1959), S. 2.
Literatur:
                        
Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Theatergeschichtliches Jahr- und Adressbuch. [Untertitel ab 1977: Das große Adressbuch für Bühne, Film, Funk und Fernsehen.] Hg. v. d. Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger. Bisher Jg. 26-129. Berlin, später Hamburg 1915-2021.Nekrolog in: Dt. Bühnen-Jb. 1957, S. 90. | Mohr, Albert Richard: Die Ffter Oper 1924-1944. Ein Beitrag zur Theatergeschichte mit zeitgenössischen Berichten und Bildern. Ffm. 1971.Mohr: Oper 1971, S. 152 u. 158. | Schültke, Bettina: Theater oder Propaganda? Die Städtischen Bühnen Ffm. 1933-1945. Ffm. 1997. (Studien zur Ffter Geschichte 40).Schültke: Städt. Bühnen 1997, S. 49, 473.
Quellen: ISG, Autograph im Bestand S4b (Autographen, 1683-1994).Zwei Schreiben von Hermann Abendroth, Leipzig, 16.1.1937 u. 18.10.1941: ISG, Autographensammlung, S4b/43-1 u. 43-2. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/128.
Internet: Hessische Biografie, ein Kooperationsprojekt des Instituts für Personengeschichte in Bensheim und des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde in Marburg zur Erstellung einer umfassenden personengeschichtlichen Dokumentation des Landes Hessen. http://www.lagis-hessen.de/pnd/11600245XHess. Biografie, 14.10.2014. | Leipzig-Lexikon, Enzyklopädie zur Geschichte und Gegenwart der Stadt Leipzig, verfasst und hg. v. André Loh-Kliesch, Leipzig. http://www.leipzig-lexikon.de/biogramm/Abendroth_Hermann.htmLeipzig-Lex., 14.10.2014. | Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Abendroth_%28Dirigent%29Wikipedia, 14.10.2014.

GND: 11600245X (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Abendroth, Hermann. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/353

Stand des Artikels: 9.1.2015
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 01.2015.