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Kosel, Ludwig

Gründer der Gehörlosenschule in Ffm.

Kosel, Ludwig Christian. Pädagoge. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 26.3.1802 Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 18.6.1847 Ffm.
Nach seinem Studium lehrte K. an Taubstummenanstalten, zuletzt in Leipzig. 1827 eröffnete er in seiner Wohnung Hochstraße 7 in Ffm. eine eigene „Taubstummen-Erziehungs-Anstalt“, die die erste Gehörlosenschule in der Stadt war. Nach seiner Heirat 1829 bezog er mit seinen Schülern ein Haus mit Garten an der heutigen Eckenheimer Landstraße (Gewann IX, No. 62). Er vertrat das Prinzip der Familienerziehung und führte einen achtjährigen Unterrichtskursus ein, in dem er weitgehend nach der Lautsprachmethode unter Zurücknahme der Gebärdensprache lehrte. Zu den Lehrern an der Taubstummenanstalt gehörte auch August Ravenstein. 1839 wurde der „Verein zur Beförderung der Taubstummen-Erziehungs-Anstalt“ zur finanziellen Unterstützung der Schule gegründet, der das erweiterte Grundstück an der Eckenheimer Landstraße (Hausnummer 13, später 29) kaufte und dort ein neues Schulgebäude errichtete (1841).
Grabstätte auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann D 96/3).
Nach K.s Tod ging die Leitung der Gehörlosenschule an Emil Wilhelm Schwartz (1800-1870) und seine Frau Amalie, geb. Schmitt, die bisher dort als Lehrer tätig gewesen waren, über. 1861 nahm die Stadt Ffm. die Taubstummen-Erziehungs-Anstalt, bis dahin ein Privatinstitut, in die öffentlichen milden Stiftungen auf. Unter der Leitung von Johannes Vatter bezog die Anstalt 1900 ein neues Gebäude in der Gabelsbergerstraße 2 an der Günthersburgallee/Ecke Rothschildallee (Gebäude beschädigt bei Luftangriffen 1944, abgerissen 1970). Von dort wurde die Schule im Zweiten Weltkrieg 1943 nach (Bad) Camberg evakuiert. In direkter Nachbarschaft zum früheren Sitz der Schule, in der Rothschildallee 16a, eröffnete die „Stiftung Taubstummenanstalt“ (seit 2008: „Ffter Stiftung für Gehörlose und Schwerhörige“) 1977 ein Kulturzentrum für Gehörlose und Schwerhörige, in dem es seit 2009 auch ein „Museum zur Geschichte der Gehörlosen und Schwerhörigen“ (u. a. zur Geschichte der Ffter Anstalt und Stiftung) gibt.
Die K.straße im Nordend verläuft ganz in der Nähe des alten Schulgeländes (dort seit 1901 die Musterschule) an der Eckenheimer Landstraße.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 418, verfasst von: Sabine Hock.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
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Lexika: Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 137.
Literatur:
                        
Stemmler, Gunter: Eine Geschichte der Gehörlosenschule in Ffm. Hamburg 2020.Stemmler: Geschichte d. Gehörlosenschule in Ffm. 2020.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/6.813.

GND: 1234614707 (Eintrag der Deutschen Nationalbibliothek).
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Empfohlene Zitierweise: Hock, Sabine: Kosel, Ludwig. Artikel aus der Frankfurter Biographie (1994/96) in: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2972

Stand des Artikels: 17.7.1990