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Fichard, Johann (von)

Gesetzgeber Frankfurts.

Johann (von) Fichard (Porträt von einem mittelrheinischen Meister)

Johann (von) Fichard
Ölporträt von einem mittelrheinischen Meister (2. Hälfte des 16. Jahrhunderts; Städel Museum, Frankfurt am Main, Inventarnummer 1721).
© entfällt. Public Domain (PDM 1.0 Deed).

Johann (von) Fichard

Johann (von) Fichard
Kupferstich von Robert Boissard (1598).

© Institut für Stadtgeschichte, Ffm. (Sign. S7P Nr. 4338).
Fichard, Johann (seit 1541: von). J. U. D. [d. i. Juris Utriusque Doctor]. Jurist. * 23.6.1512 Ffm., † 7.6.1581 Ffm.
Sohn des Gerichtsschreibers Johann Richard, gen. F. (1470-1530), und dessen Ehefrau Margretha, geb. Krotzenberger. Verheiratet (seit 1539) mit der Patriziertochter Elisabeth F., geb. Grünberger (1518-1574); dadurch Aufnahme in die Adelige Gesellschaft Alten-Limpurg.
Schüler des Ffter Gymnasiums unter Jacob Micyllus. Studium der Jurisprudenz seit 1528 in Heidelberg und seit 1530 in Freiburg als Schüler und Freund von Ulrich Zasius, zwischenzeitlich in Basel als Schüler von Amerbach. 1531 Promotion in Freiburg. Von 1531 bis 1533 Advokat und Prokurator am Reichskammergericht in Speyer. Von 1533 bis 1536 und ab 1538 Syndikus der Stadt Ffm. Von 1536 bis 1538 Aufenthalt in Italien in der Kanzlei Karls V.; Besuch oberitalienischer Universitäten, namentlich in Padua zwecks Studiums der klassischen Disziplinen.
Ratgeber von Fürsten und Städten in ganz Deutschland. Gesandter Fft.s an mehreren Höfen. Vertreter Fft.s auf den Reichstagen, u. a. in Speyer 1541, wo er zum Hofpfalzgrafen ernannt wurde. F. vermittelte geschickt und ausgleichend zwischen dem protestantischen Ffm. und dem Kaiser mit für die Stadt günstigen Ergebnissen. Er entwarf das Landrecht der Grafschaft Solms und fasste darauf aufbauend das Recht der Stadt Ffm. neu, das 1578 unter dem Titel „Der Statt Franckfurt am Mayn erneuerte Reformation“ erschien. F. verhalf damit dem römischen Recht in Ffm. zur Vorherrschaft, das drei Jahrhunderte gültig war.
Verfasser der „Juris consultorum vitae“ (Lebensbeschreibung bedeutender Juristen, 1557), einer „Ars Notariatus“ und der „Concilia“ (1590 posthum erschienen), ferner von Gedichten, Übersetzungen (Galen, Chrysostomos) und Rechtsgutachten.
Autobiographie: „Descriptio brevis cursus vitae meae Johannis Fichardi J. U. D., et patris mei“ (erschienen im Fft.ischen Archiv für ältere deutsche Litteratur, T. 2, 1812).
Ölbildnisse F.s und seiner Frau Elisabeth (von einem mittelrheinischen Meister) im Städelschen Kunstinstitut. Standbild (von Karl Rumpf, 1893; kriegszerstört 1944) auf dem Magazinflügel der alten Stadtbibliothek am Obermaintor.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 203, verfasst von: Hans-Otto Schembs (redigierte Onlinefassung für das Frankfurter Personenlexikon).

Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Roderich von Stintzing in: ADB 6 (1877), S. 757-759. | Heyden, Eduard: Gallerie berühmter und merkwürdiger Ffter. Ffm. 1861.Heyden, S. 425-430. | Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. Mitbegr. v. Wolfgang Stammler. 1. Aufl. Hg. v. Adalbert Erler, Ekkehard Kaufmann u. Dieter Werkmüller unter philolog. Mitarb. v. Ruth Schmidt-Wiegand. 5 Bde. Berlin 1964-98. 2., völlig überarb. u. erw. Aufl. Hg. v. Albrecht Cordes, Heiner Lück u. Dieter Werkmüller unter philolog. Mitarb. v. Ruth Schmidt-Wiegand bzw. Christa Bertelsmeier-Kierst. Bisher 3 Bde. u. weitere Lieferungen (bis Nowgorod). Berlin 2004-16.Andreas Karg in: HRG, 2. Aufl., Bd. 1 (2008), Sp. 1570-1572. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Heinz F. Friederichs in: NDB 5 (1961), S. 120f. | Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 146f. | Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 67.
Literatur:
                        
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Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/500.
Internet: Das Ffter Patriziat, Seite mit Informationen (u. a. genealogische Datenbank) zum Ffter Patriziat, ein Projekt der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung Ffm., bearb. v. Andreas Hansert. https://frankfurter-patriziat.de/node/85927Ffter Patriziat, 19.3.2024. | Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_FichardWikipedia, 7.11.2014.

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Empfohlene Zitierweise: Schembs, Hans-Otto: Fichard, Johann (von). In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2592

Stand des Artikels: 18.8.2017
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 11.2014.