Neuerscheinungen vom 10. Oktober 2022

Einleitung: 

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

im traditionellen Monat der Frankfurter Buchmesse kommen gleich drei interessante Beiträge über schreibende Frauen im Frankfurter Personenlexikon neu heraus. So ist der Artikel des Monats einer bedeutenden Schriftstellerin und Philosophin zum 150. Geburtstag am 14. Oktober gewidmet.

Artikel des Monats Oktober 2022:
Für Frauen, Frieden, Freiheit

Sie verbrachte wichtige Jahre in Frankfurt, bis sie von den Nationalsozialisten aus Deutschland vertrieben wurde: Margarete Susman. Mitten im Ersten Weltkrieg zog die 43-jährige Schriftstellerin mit Mann und Sohn in die Mainstadt. Weiterhin, wie schon seit 1907, schrieb sie regelmäßig für das Feuilleton der Frankfurter Zeitung. Mit dem Ende der Monarchie, das sie in Frankfurt erlebte, entfaltete Susman eine rege Publikations- und Vortragstätigkeit, um den demokratischen Neuanfang in Deutschland mitzugestalten. „Frauen, Frieden, Freiheit“ lautete der programmatische Titel eines ihrer zahlreichen Vorträge, die sie 1918/19 in Frankfurt hielt. Zu Beginn der 1920er Jahre, als die Familie eigentlich am Hochrhein wohnte, gehörte die studierte Philosophin zum Kreis um das von Franz Rosenzweig gegründete Jüdische Lehrhaus in Frankfurt.
Seit ihrer Scheidung 1928 lebte Margarete Susman wieder dauerhaft in der Mainstadt. Hier entstanden u. a. ihr Buch über „Die Frauen der Romantik“ (1929) und erste Rundfunkbeiträge, etwa über Goethes Schwester Cornelia (1932). Aufgrund ihrer Bekanntschaft mit Bertha Pappenheim engagierte sie sich nun auch im Jüdischen Frauenbund. Ende 1933 flüchtete Susman in die Schweiz, wo sie die NS-Zeit überlebte. Sie kehrte nie wieder nach Frankfurt und nach Deutschland zurück. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb sie „Das Buch Hiob und das Schicksal des jüdischen Volkes“ (1946), eine frühe Auseinandersetzung mit der Shoah und deren Bedeutung für die Zukunft des Judentums. Auf Bitte des Leo Baeck Instituts verfasste die Schriftstellerin schließlich ihre Erinnerungen, die unter dem Titel „Ich habe viele Leben gelebt“ 1964 erschienen und breite Beachtung fanden.
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Schluss: 

Ein anderer neuer Artikel stellt Sophie Brentano vor, die ältere Lieblingsschwester des Dichters Clemens Brentano, die aufgrund ihres frühen Todes fast in Vergessenheit geraten ist. Eine Frankfurter Geschichte aus dem Leben von Astrid Lindgren erzählt der Beitrag über die beliebte schwedische Kinderbuchautorin, die am 22. Oktober 1978 in der Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegennahm und aus diesem Anlass eine mutige Rede hielt.
Außerdem setzen wir unsere Fotografenserie mit einem Artikel über den Mechanikus Johann Wilhelm Albert fort, der einmal Schopenhauer fotografierte. Und wieder, nach Hans Hollein im vorigen Monat, ist einer der renommierten Architekten vertreten, die das Museumsufer bauten: Oswald Mathias Ungers errichtete das 1984 eröffnete Deutsche Architekturmuseum (DAM) in der Villa am Schaumainkai. Das berühmte weiße Haus, das kurz nach seiner Vollendung bereits unter Denkmalschutz gestellt wurde, wird derzeit saniert.

Ich würde mich freuen, wenn Sie auch diesmal wieder und nicht nur zur Buchmessezeit etwas Lesenswertes im Frankfurter Personenlexikon finden.

Schöne Herbstgrüße – und bleiben Sie gesund!
Ihre Sabine Hock
Chefredakteurin des Frankfurter Personenlexikons

P. S. Die nächste Artikellieferung erscheint am 10. November 2022.